Renate Welsh: Das Vamperl

Renate Welsh Das Vamperl Buchtipp für Kinder Buchempfehlung für Jugendliche Büchertipp Brigitte Wallinger Kinderbuchblog Feuer und Flamme für junge Literatur Jugendbuchblog

Leselevel: ♦♦◊◊◊
Wissenssteigerung: ♦♦♦◊◊
Humor: ♦♦♦♦♦
Spannung: ♦♦♦♦♦
Gefühl: ♦♦♦♦♦
Elternvergnügen: ♦♦♦♦♦

Zielgruppe: Kinder von 6 – 8 Jahren

112 Seiten, Taschenbuch um € 5,95

Themen: Freundschaft, alte Dame, Vampir, Wut, Freundlichkeit, Schullektüre

 

Das Vamperl von Renate Welsh ist das erste Buch, das meine Große für die Schule lesen „musste“.  Dieses geniale Kinderbuch ist höchst unterhaltsam, auch für Erwachsene. Frau Lizzi, eine 67-jährige, gutmütige, alleinstehende Stadtbewohnerin, findet einen kleinen Vampir, den sie mit einer Milchflasche aufzieht und heiß und innig liebt. Rundherum begegnen den beiden fiese Wüteriche (z.B. vampirfeindliche Nachbarinnen, hänselnde Kinder und karrieregeile Wissenschafler), doch das Vamperl ist die Rettung: Er beißt in den Bauch der Bösen, saugt ihnen das Gift aus der Galle und schwups sind die Zornzwerge freundliche Mitmenschen. Das sorgt natürlich für sehr lustige Momente. Ich liebe die Szene, in der ein Einbrecher eine alte Frau in ihrer Wohnung ausrauben will, aber dann saugt ihm das Vamperl das Gift aus. Sein nettes Ich trifft nun auf die resolute alte Dame, die sich zunächst ordentlich empört: „Und was wollen Sie hier? … Sie sind ja ein Dieb! … Sie sollten sich schämen“ (Seite 53). Das tut er auch. Und weil er schon mal da ist, schickt ihn die Lady gleich einkaufen, denn sie ist schon seit einer Woche krank und der Kühlschrank schrecklich leer. Herrlich!

Nach vielen lustigen Episoden verplappert sich Frau Lizzi eines Tages. Sie erzählt einem Krankenhausarzt von Vamperls Heldentaten. Der Wissenschaftler überredet Frau Lizzi, das Vamperl ins Krankenhaus zu bringen. Es wird unter einen Glassturz gesteckt und erforscht. Doch Frau Lizzi wäre nicht Frau Lizzi, wenn sie ihrem Vamperl nicht aus der Klemme helfen könnte.

Nicht nur wir Erwachsene, sondern auch unsere Kinder wünschen sich so ein Vamperl, das den bösen Leuten die Galle leert und für mehr Freundlichkeit und Wohlwollen sorgt. Dieser Blogbeitrag soll nicht nur die tolle österreichische Autorin Renate Welsh und den österreichischen Nationalfeiertag ehren, sondern im Sinne von #bookstagrammergegenrechts und #vielfaltstatteinfalt für ein freidliches Zusammenleben werben. #wirsindmehr und #mutstattwut könnten schließlich von Frau Lizzi und ihrem Vamperl stammen!

Das 1979 publizierte Vamperl gibt es übrigens als Little Vampie auch auf Englisch: Zum ersten Englischlesen oder -hören (Renate Welsh war lange Jahre als freiberufliche Übersetzerin tätig). So können die Kinder gleich in eine andere Sprache und Kultur eintauchen, ein doppelter Gewinn! Zum Vamperl gibt es auf Antolin praktischer Weise gleich zwei Quizmöglichkeiten, also doppeltes Punkteabräumen. Und es gibt noch einige Vamperl-Bände mehr, denn von Vamperl kann man einfach nicht genug bekommen!

 

Renate Welsh. Das Vamperl. München: dtv junior, 2011.

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