Anke Kuhl: Manno! Alles genau so in echt passiert

Leselevel: ♦♦♦◊◊
Wissenssteigerung: ♦♦♦♦◊
Humor: ♦♦♦♦♦
Spannung: ♦♦♦♦♦
Gefühl: ♦♦♦♦♦
Elternvergnügen: ♦♦♦♦♦

Zielgruppe: für alle (!!!) ab 7 Jahren

136 Seiten, gebundene Ausgabe um € 16

Themen: Geschwister, Schwestern, Familie, Freunde, Schule, Kindheit

Anke Kuhls preisgekrönte, witzige Sammlung von lose verknüpften Anekdoten aus ihrer Kindheit in den 70er Jahren, Manno! Alles genau so in echt passiert, ist ein grenzgeniales, kunterbuntes, superlustiges Kindercomic über Geschwisterliebe und Kindheitserlebnisse, vom Eislutschenlassen über Krankenhausbesuche und Haustieralarm bis hin zu Kartenspielzoff und Tanzchoreographien.

Auch wenn Kuhl aus ihrer Kindheit in den 70ern erzählt (mit lustigen Details wie Schlaghosen, ABBA und gestreiften Klappstühlen) und sich viele Eltern dieses Kinderbuch krallen werden, finden sich heutige Kids genauso in diesen Kindheitsepisoden wieder. Als dieses Buch bei uns zuhause ankam, hat es sich die Kleinste sofort unter den Nagel gerissen und auf einen Sitz durchgelesen. Ihre große Schwester und ich haben derweil wie die Aasgeier darauf gewartet, dass sie das Buch mal weglegt, was nicht geschah, und schließlich haben wir zwei es nacheinander verschlungen. Manno! ist das erste Buch, das meine Kinder und mich gleichermaßen in Begeisterung versetzt hat. Ein großartiges Buch für alle Kinder von früher und heute!

Anke Kuhl erklärte 2019 in einem Interview mit der Comic-Denkblase, Alex Jakubowskis Comicblog, dass ein Comic für sie das einzig wahre Medium für ihre Kindheitserinnerungen sei, „weil ich so viele Bilder im Kopf habe, die ich zeichnerisch viel präziser und treffender ausdrücken kann, als mit vielen Worten. In den Geschichten kommen schöne und schlimme, lustige und traurige, komische und tragische, fröhliche und eklige, leise und laute Momente nebeneinander vor.“ Tatsächlich beschert Anke Kuhl mit Manno! nicht nur haufenweise Lachanfälle, sondern bringt auch vereinzelt traurige, angstvolle Moment aufs Trapez: so wie es in der Kindheit eben ist.

Dieses Buch ist absolut großartig. Alle ab 7 Jahren sollten es unbedingt lesen!!!

Anke Kuhl (* 1970) ist eine erfolgreiche deutsche Illustratorin, die mit Mann und Kindern in Frankfurt am Main lebt. Sie hat zahlreiche Kinderbücher illustriert und erhielt 2011 für Alles Familie! den Deutschen Jugendliteraturpreis. Hier habe ich ihre Bücher Alles lecker! und Ein ABC der Schadenfreude vorgestellt. Für Manno! erhielt Anke Kuhl den Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung, die mit 20.000€ höchst-dotierte Comicauszeichnung des deutschsprachigen Raums.

Ich danke dem Klett Kinderbuch Verlag für das Rezensionsexemplar.

Anke Kuhl. Manno! Alles genau so in echt passiert. Leipzig: Klett Kinderbuch Verlag, 2020.

Ein superlustiges Kindersachbuch rund ums Essen: Alles lecker!

Leselevel: ♦♦♦◊◊
Wissenssteigerung: ♦♦♦♦♦
Humor: ♦♦♦♦◊
Spannung: ♦♦♦♦♦
Gefühl: ♦♦♦♦♦
Elternvergnügen: ♦♦♦♦♦

Zielgruppe: ab 5 Jahren

40 Seiten, Taschenbuch um €9

Themen: Essen, Nahrung, Kultur, Landwirtschaft, Vielfalt, Länder, Tischmanieren,Lieblingsessen, Geschmack, Mülltauchen, Pausenbrot, Bio-Lebensmittel, Steinzeitmenschen

Anke Kuhl und Alexandra Maxeiner haben es geschafft, ein fundiertes Kindersachbuch zu schreiben, das auch noch superlustig und extrem unterhaltsam ist. Alles lecker! ist eine perfekte Mischung aus Comic und Wissensbuch: zum Niederknien lustig und schlau!

Meine Töchter und ich haben das Buch regelrecht verschlungen! Wirklich spannend erzählt es von den verschiedenen (Fr-)Ess-Typen, unseren steinzeitlichen Vorfahren, der Landwirtschaft, internationalen Spezialitäten, religiösen Speisevorschriften, verschiedenen Frühstücken rund um den Globus, typischen Pausenbroten und Essgewohnheiten, traditionellen Gerichten und Tischmanieren, Überfluss und Hungersnot, Küchendüften, Geschmacksrichtungen, Ekelessen und Lieblingsspeisen, kurz: Von allem, was Kinder zum Thema Essen interessiert!

Anke Kuhls Illustrationen sind natürlich wie immer ein Hammer! Man sehe sich nur das Bild an, auf dem Hund und Kind vor dem Ofenrohr sitzen und den Bratenduft einsaugen. Das Buch steckt voller unterhaltsamer Details, so wird etwa das stundenweise Verspeisen eines Pausenbrotes von Schulbeginn bis Schulschluss dokumentiert. Es macht unheimlich viel Spaß, das Buch zu lesen bzw. vorzulesen!

Dieses witzige und clevere Kinderbuch hat übrigens einen handfesten Skandal ausgelöst. Stein des Anstoßes waren Anke Kuhls Illustrationen zu konventioneller und biologischer Schweinehaltung, die eine Landwirtin aufregten (sie sah ihren Sohn durch Kuhls Darstellung gemobbt). Es folgte ein Amazon-Boykott des Buches durch Bauernverbände, ein online Shitstorm und sogar Drohanrufe an die Verlegerin. Wenn ich mir die viel diskutierten zwei Bilder ansehe, beschäftigt mich viel mehr, dass die Massentier-Illustration eine Untertreibung ist. Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar, um mit Ingeborg Bachmann zu sprechen. Allerdings handelt es sich ja um ein Kinderbuch übers Essen, und deshalb gilt es die Illustratorin zu loben, weil sie sich auf diese Anspielung beschränkt hat.

Ich bedanke mich sehr herzlich beim Klett Kinderbuch Verlag für das Rezensionsexemplar und ermutige Euch alle, Alles lecker! nach dem Lesen auf Amazon zu bewerten, um die 1-Stern-Wut-Rezensionen abzumildern.

Alexandra Maxeiner und Anke Kuhl. Alles lecker! Von Lieblingsspeisen, Ekelessen, Kuchendüften, Erbsenpupsen, Pausenbroten und anderen Köstlichkeiten. Leipzig: Klett Kinderbuch, 2018.

Eins unserer absoluten Lieblingsbücher zum immer und immer wieder Lesen: Ariadnes Faden: Götter, Sagen, Labyrinthe

Leselevel: ♦♦♦◊◊
Wissenssteigerung: ♦♦♦♦♦
Humor: ♦♦♦♦♦
Spannung: ♦♦♦♦♦
Gefühl: ♦♦♦♦♦
Elternvergnügen: ♦♦♦♦♦
Zielgruppe: ab 8 Jahren
80 Seiten, gebundene Ausgabe um € 24

Themen: Griechische Sagen und Götter, die griechische Antike, das Labyrinth der griechischen Mythologie, die Häuser der alten Griechen, die Akropolis, die Olympischen Spiele, der Trojanische Krieg, Bestien, griechische Abenteurer und HeldInnen, das griechische Theater

Dieses Buch ist für mich eins der Top-Bücher des Jahres. Die besten Kapitel der griechischen Mythologie werden in Jan Bajtliks Ariadnes Faden: Götter, Sagen, Labyrinthe auf Doppelseiten bildlich (comicartig) dargestellt. Die unterhaltsamen Bilder beschreiben die griechische Götterwelt, die wichtigsten HeldInnen, die grusligsten Bestien, die schlausten AbenteurerInnen, die olympischen Spiele , das griechische Theater, die Akropolis und griechische Häuser, den Trojanischen Krieg und vieles mehr.

Beim Betrachten der Illustrationen und Lesen der Beschriftungen erlebt man die spannenden Geschichten hautnah und entdeckt viele coole Details. Am Ende des großformatigen Buches gibt es kurze Erläuterungen zu jedem der Bilder.

Seit Jahrhunderten fesseln uns die tollen Geschichten der griechischen Mythologie und dieses wunderbare Buch macht sie jungen LeserInnen zugänglich. Und alte LeserInnen, die diese Sagen schon kennen, entdecken sie durch die genialen Illustrationen neu. Beste Unterhaltung also für Klein und Groß! Wer eine Entdeckungstour durch das geniale Buch machen möchte, findet hier in der Leseprobe tolles Bildmaterial zum Durchklicken.

Der 1989 in Warschau geborene Grafikdesigner Jan Bajtlik veröffentlicht Bücher für Kinder und illustriert u.a. für das Time Magazine und die New York Times. „Ariadnes Faden. Götter, Sagen, Labyrinthe“ ist sein erstes Buch auf Deutsch, übersetzt von Thomas Weiler.

Ich bedanke mich sehr herzlich beim Moritz Verlag für mein Rezensionsexemplar und das Verlosungsexemplar für den Kinderbuchblogger-Adventskalender 2019, auf die Beine gestellt von Kinderbuchdetektive, mit wunderschönem Logo von Anne-Kathrin Biel. Ein herzliches Dankeschön auch an Euch zwei!

Kinderbuchblogger-Adventskalender 2019 Fearless Five Brigitte Wallingers Kinderbuchblog Jugendbuchblog Buchtipps für Kinder und Jugendliche Buchempfehlungen für Teens und Kids Buchperlen junge Literatur

PS: Am 23.12. darf ich hier auf www.wallinger.at mein zweites Lieblingsbuch des Jahres verlosen. Stay tuned!

Jan Bajtlik. Ariadnes Faden: Götter, Sagen, Labyrinthe. Frankfurt am Main: Moritz Verlag, 2019. Übersetzt von Thomas Weiler.