Emily, die autistische Pferdeflüsterin

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Leselevel: ♦♦♦♦◊
Wissenssteigerung: ♦♦♦♦♦
Humor: ♦♦♦♦♦
Spannung: ♦♦♦♦♦
Gefühl: ♦♦♦♦♦
Elternvergnügen: ♦♦♦♦♦

Zielgruppe: ab 9 Jahren

176 Seiten, gebundene Ausgabe um € 13

Themen: Pferdeliebe, Tierliebe, Empathie, Autismus, Familie, Freundschaft, neu an der Schule, Halbwaise, TV-Show, Tiere, Streichelzoo, Hund

Dieser wunderbare Kinderroman lässt sich ebenso wenig in eine Schublade stecken, wie seine Protagonistin Emily, die nicht nur einfühlsame Pferdeflüsterin und tolle Freundin ist, sondern auch Autistin, TV-Star und Halbwaise. Egal welche ihrer Besonderheiten in der Erzählung gerade in den Vordergrund tritt, die Geschichte ist immer berührend, überzeugend und spannend. Ein ganz wundervolles Kinderbuch fernab von Pferdekitsch, das trotzdem von einer innigen Pferd-Kind-Beziehung erzählt und auch PferdeliebhaberInnen begeistern wird.

Emily träumt von einem eigenen Pferd und einem Haus auf dem Land. Anders als die meisten Kinder ihres Alters macht sie sich akribisch daran, diesen Traum zu verwirklichen. Obwohl sie Autistin ist, nimmt das Mathe-Genie an einer TV-Show teil und gewinnt dabei viel Geld. Nun kann sie mit Papa Paulus aufs Land ziehen und kauft die Stute Runa. Doch die ist, so wie Emily, eine zurückgezogene Einzelgängerin. Langsam nähern sich Pferd und Kind an und Emily kommt Runas trauriger Vergangenheit auf die Spur.

In der neuen Schule erlebt die Außenseiterin Emily auch jede Menge. Zunächst einmal trifft sie auf Lea, die die richtigen Antennen für Emilys manchmal seltsam anmutendes Verhalten hat. Sie weiß intuitiv, dass die Neue nicht absichtlich angibt oder verletzt, sondern ohne böse Absicht einfach offen sagt, was sie denkt. Lea hält Abstand, wenn Emily den braucht, und steht ihrer neuen Freundin zur Seite, wenn sie Unterstützung braucht, etwa mit dem ruppigen Ben, der Emilys Schulleben anfangs zur Hölle macht.

Papa Paulus kennt seine liebenswerte Tochter natürlich in- und auswendig. Dass sie sich so schnell mit Lea anfreundet, erstaunt ihn trotzdem – oder gerade deswegen? Emily ist übrigens Halbwaise, Mama Evalynne ist vor einigen Jahren verstorben. Das macht Paulus und Emily zu schaffen, doch zusammen sind sie stark genug für ein neues Leben auf dem Land mit Pferd, Esel, Enten und allem, was sonst noch dazu gehört.

Die drei Erzählstränge rund um Emilys Familie, Freunde und Pferd verflicht Mila Sternberg auf wunderbare Weise in ein spannendes Abenteuer, das den LeserInnen den Blickwinkel einer jungen Autistin vermittelt, ohne diese Krankheit auch nur zu erwähnen. Es ist einfach so, dass Emily manchmal etwas anders denkt.

Die großartigen Illustrationen von Verena Körting ergänzen die feine Geschichte perfekt. Das stimmungsvolle Cover mit den ansprechenden Figuren verrät das sofort, aber auch die schwarz-weiß Innen-Illustrationen mit den roten Akzenten sind sehr ausdrucksstark.

Dieses wundervolle Kinderbuch hat meine Kinder und mich tief bewegt. Ich kann es euch nur wärmstens empfehlen!

Die unter Pseudonym publizierende Österreicherin Mila Sternberg ist Drehbuchautorin fürs Kinderfernsehen und schreibt Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Ich danke dem Dressler Verlag für das Rezensionsexemplar.

Mila Sternberg. Emily Pferdeflüsterin: Eine Freundschaft mit Eselsohren. Hamburg: Dressler Verlag aus der Verlagsgruppe Oetinger, 2020. Mit Illustrationen von Verena Körting.

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